Freitag, 25. April 2008

Am Wegkreuz

Der alte Regner-Bauer von Witzmannsberg ist einmal bei Dunkelheit mit dem Laufwagen von Kalteneck herauf gefahren. Das war noch auf der alten Straße die sehr kurvenreich, eng und voller Löcher war. Die Pferde, die er hatte, waren sehr nervös. Wie er an Feuerschwendt vorbei war, hörte er von Haag her ein großes Fuhrwerk kommen. Das Gefährt schien immer schneller zu werden. Er dachte sich: Dem muss ich ausweichen, der kann seine Pferde nicht halten; ich höre schon Hufgetrappel. Plötzlich hörte er furchtbares Scheppern und krachen, und er sagte sich: ,,Jetzt ist das Fuhrwerk umgefallen, dem muss ich helfen.“ Als er zur Stelle kam, war aber alles still und keine Spur von Ross und Wagen. Nur ein Wegkreuz stand am Straßenrand.

Später musste er mal einen Geistlichen nach Hutthurm fahren. Diesem erzählte er die sonderbare Geschichte. Der Priester sprach darauf: ,,Ja, solche Ahnungen gibt es.“

Selina Kammer

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