Samstag, 26. April 2008

Die fliegende Matratze (2)

Mein Freund Nico hatte viel Humor. Meist war er gut gelaunt. Heute gab es jedoch wirklich einen Grund für seine Superstimmung: er hatte Geburtstag. Alle seine Freunde waren da: Alex, Simon, Fabian, der kleine Daniel und ich. Wir hatten uns alle so sehr darauf gefreut, doch nun wusste keiner, was wir machen sollten. Da meinte Fabian: „Du, Nico, hast du noch die alte Matratze in deinem Zimmer?“ „Ja, natürlich, habe ich sie noch.“ Daraufhin liefen Alex und Simon um zwei Rechen, Fabian und Daniel, um ein Tuch zu holen. Nico und ich rannten um die Matratze. „Alles klar?“, meinte Nico. „Gut, dann an die Arbeit!“ Der eine Rechen wurde vorne als Antenne aufgebaut, der andere Hinten als Ruder befestigt. Daraufhin schrie ich: „Alles an Bord, ich bin Kapitän Smith. Jetzt die Motoren!“ Plötzlich schrie Alex: „Was ist los? Wir schweben!!“ „Cool, wir sind ja schon zehn Meter über dem Boden!“, staunte Nico. „Gib Vollgas, Käpt’n! Vor uns ist ein riesiges Baumhaus!“, brüllte der kleine Daniel. Doch alles ging gut. Wir flogen eine Weile ganz ruhig dahin. Ich hatte das Steuer fest in der Hand. Doch plötzlich tauchte unter uns die Schule auf. Einer der Jungs rief: „Hey Leute, schaut mal runter, das ist unsere Schule! Und da sitzt ja immer noch Christoph und Marco drinnen. Müssen die wohl nachsitzen?“ Doch auf einmal verlor ich die Kontrolle über unser Wunderwerk. Wir sausten direkt auf das offene Fenster der Klasse 4 zu und hinein. Christoph und Marco reagierten blitzschnell und sprangen auf unsere Matratze. Herr Hoffmann, der das auch mitbekommen hatte, rief verärgert: „Ihr Lausbuben, was fällt euch ein, kommt sofort zurück!“ Doch die Kinder schwebten schon wieder außerhalb der Schule in Richtung Westen davon. Doch irgendwie kamen die dem Kirchturmkreuz der Enzersdorfer Kirche zu nahe. Und das bedeutete Pech für sie. Das Kreuz schlitzte nämlich die Matratze von unten auf, sodass sie an Kraft verloren. ich als Käpt’n musste notlanden, dummerweise mitten auf dem Misthaufen des Franz-Bauern.

Plötzlich hörte ich jemanden rufen: „Aufstehen! Schule gehen!“ Ach, und damit war der schöne Traum zu Ende!

Michael Vogl

Keine Kommentare: