Samstag, 26. April 2008

Wie zu meinem Opa der Nikolaus kam

Es war kurz vor Weihnachten, der 5. Dezember, der Nikolaustag. Opa war damals ein kleiner Junge und hatte schreckliche Angst vor dem Nikolaus, vor allem aber vor dem Krampus. Er konnte diesen wilden Begleiter des heiligen Nikolaus nicht ausstehen.

Es war bitterkalt, überall lag Schnee, viel Schnee. Als der Abend hereinbrach, wusste jeder, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis der Nikolaus anklopft.

Zufällig waren an diesem Abend mein Opa und sein Bruder alleine zu Hause, die Eltern waren noch mal weggegangen. Da hörte er draußen am Gartentor auch schon das Kettenschlagen. „Mach die Tür auf, sonst bricht der Krampus sie ein!“, hörte er seinen Bruder von oben rufen. Doch Opa war in diesem Augenblick wie gelähmt. Er schaffte es nicht, dies zu tun. Da krabbelte er schon viel lieber unter das Sofa und stellte sich tot. Doch als er drunten lag, ekelte er sich. Da liefen Spinnen, fette Spinnen herum. Außerdem gab es harte Brotkrümel und viel Staub! Igitt!! Am liebsten wäre er wieder auf und davon, doch in diesem Augenblick sprang der Krampus wieder gegen die Tür, immer wieder. Da krachte die Tür auf. O Schreck! Da fiel Opa auch noch ein, dass er den Fernseher hatte laufen lassen. Nun aber hatte ihn der Heilige Nikolaus gesehen. Aus, es ist alles aus! Dachte sich mein Opa nun. Er krabbelte wieder hervor, rannte zum Fenster hin, riss es auf und sprang hinaus. Jetzt glaubte er sich in Sicherheit! Geschafft! Doch da kamen auch schon der Heilige Nikolaus und der Krampus durch das Fenster gesprungen. Vor Schreck lief mein Opa in den Heustadel und versteckte sich schnell im Heu. Dort blieb er eine Weile. Bald war alles wieder still.

Als er sich wieder hervor schlich, sah er zu seinem erstaunen und zu seiner Freude, dass der heilige Nikolaus ihm einen Säckchen mit Süßigkeiten zurückgelassen hatte.

Sofia Kammer

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