Samstag, 26. April 2008

Wasservögelsingen

In unserem Dorf werden an Pfingsten die Wasservögel immer noch sehr nass geschüttet.

Schon am Nachmittag suchen wir viele Eimer und füllen sie mit Wasser. Wir suchen uns die besten Verstecke, denn es ist schon manchmal passiert, dass die Wasservögel uns mit Wasser begossen haben, wenn sie unsere Eimer entdeckten.

Letztes Jahr hatten wir Besuch von Magdalena und Petra mit Alna. Wir saßen auf der Terrasse und warteten. Die ersten Wasservögel waren die Kinder vom Trachtenverein. „Da kommen schon welche!“, riefen Michael und ich ganz aufgeregt durcheinander. Mein Bruder hatte auch seine Wasserpistole aufgeladen. Und jetzt spritzte er ihnen ins Gesicht. Das war die einzige freie Körperstelle, denn alle hatten Regenmäntel und Gummistiefel an. Michael brüllte: „Karina, hol deine Eimer und hilf mir!“ Ich sauste in mein Versteck hinter dem Windschutz und schnappte mir zwei Eimer. Damit rannte ich zum Gartenzaun und schüttete mit Schwung zwei Kinder ab. „Ah!“, schrien sie und zogen den Kopf ein. „Meine Wasserpistole ist leer, kann ich von dir einen Eimer haben?“ „Ja, bring mir auch noch einen mit.“ Schnell war Michael mit zwei vollen Eimern wieder da. Ich suchte mir jemanden, der nahe am Zaun stand und kippte den Eimer über ihn. Mit einem Schrei sprangen auch die Kinder daneben zur Seite. „Den hab ich voll erwischt, hast du das gesehen?“, rief ich. „Ja, super!“, sagte Michael.

Schön langsam verabschiedeten sich die Trachtler. Doch wir hörten schon die Feuerwehrler jaulen: „Abends schlafts nicht, abends schlafts nicht, aber so reisen wir daher….“ Wir zogen uns schnell unsere Regenhose und Regenmäntel mit Gummistiefel an, denn bei den Feuerwehrlern wurde man immer nass.

Wir schlichen uns zur Kreuzung vor, um zu sehen, wie weit sie noch weg waren. Beinahe wären wir selbst noch entdeckt worden. „Schnell zurück zu den Eimern!“, flüsterte Michael. Und so schlichen wir zurück und erzählten es den anderen. Die liefen los und holten sich die Eimer. Die ersten Feuerwehrleute kamen die Straße herunter. Michael und Papa, die sich auf beiden Seiten versteckt hatten, schütteten sie schon ab. Die anderen waren vorgewarnt und kamen nur noch langsam näher. Doch das half ihnen nichts, denn jetzt rannten wir alle los und schütteten, was das Zeug hielt. War das ein Spaß! Waren die Eimer leer, füllten wir sie im Pool wieder auf. Zum Schluss tropften wir alle von Kopf bis Fuß.

Karina Regner

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