Sonntag, 5. Oktober 2008

Das große Feuer

Es war Freitag. David und ich sahen von unserem Badezimmerfenster hinaus. Da sagte David: „Was ist denn das da?“ „Was denn?“, fragte ich nach. „Das da am Lueg!“ „Ach das! Da richten die Leute alles für das Sonnwendfeuer her, das morgen stattfindet.“
Wir wussten, morgen dürfen wir mit Mama hinaufgehen zum Sonnwendfeuer. Und freuten uns riesig. David sprang gleich kreuz und quer.
Am Abend des nächsten Tages fuhren wir endlich auf die Lueger Höhe hinauf. Eine Menge Leute war schon da – und schon fast alle Sitzplätze belegt. Da sah ich Nathalie, Julia und Sarah. Wir spielten gleich Fangen.
Eine halbe Stunde später zündeten sie das Feuer an. Alle Leute standen um den riesigen Holzhaufen herum und sahen fasziniert zu, wie die Hexe Feuer fing. Die Luft um das Feuer herum wurde heißer und heißer. Wir mussten schrittweise zurückgehen, niemand konnte die Hitze aushalten. Es gab auch ordentlichen Funkenflug. Alle fragten sich, wann die Hexe ihre Körperteile verlieren würde. Plötzlich machte es „Knacks, knacks“ und der erste Fuß brannte lichterloh. Kurz darauf auch alle anderen Glieder.
Anschließend ging das Fest wieder normal weiter. Für mich war es sehr schön. Allerdings gab es auch viele Jungen, die betrunken waren. Einer davon sagte zu meiner Freundin: „Hallo Schnecke, du süße“. Wir lachten uns schief hierüber.

Verena Zillner

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