Dienstag, 7. Oktober 2008

Die kleine Schwalbe

Als ich wieder einmal bei meiner Oma war, sah ich vom Fenster aus ein „stehendes Blatt“. Das gibt es eigentlich nicht, ich weiß. Aber es war etwas Eigenartiges, ganz bestimmt. Das musste ich mir genauer ansehen. Vielleicht sollte ich einfach drauftreten, dann wäre es kein „stehendes Blatt“ mehr.
Als ich mich näherte, bemerkte ich, dass sich dieses „Blatt“ bewegte. Da piepste doch irgendetwas? Nicht möglich! Als das große „Blatt“ vor mir stand, sah ich: Es war ein kleiner Vogel. Er hatte die Flügel ausgespannt.
Da rannte ich mit einem Affenzahn in unser Haus hinüber und holte ein T-Shirt. Ich wollte den Vogel in das T-Shirt einwickeln. Doch das wiederum wollte er wahrscheinlich nicht, denn er hopste weiter. Als ich ihn endlich gefangen hatte, brachte ich ihn zu meiner Mama. Sie meinte, ich solle ihm ein Nest bauen. Das machte ich aus: ein Korb voll Heu war sein Nest. Das stellten wir auf die Terrasse unserer Oma.
Dann setzten wir uns auf die Bank und beobachten die Sache. Aufgeregt kreisten die Schwalben um uns her. Nach einer Weile schauten wir wider nach dem Nest – und siehe da: der kleine Vogel war nicht mehr da.

Selina Kammer

Keine Kommentare: