Früher als meine Uroma noch jung war, musste man mit einem Motor und einem Werk dreschen. Ein Bauer hatte früher einen riesigen Drescher. Immer wenn die Leute in unserem Dorf noch schlafen wollten, pfiff es laut aus seinem Rohr. Dann mussten alle Leute im Dorf aufstehen und bei anderen auch mithelfen. Abends, wenn alles fertig war gab es eine Dreschsuppe, das war zum Beispiel eine kalte Suppe oder eine weiße Suppe. Auch süße Sachen wurden gegessen: Krapfen, Kuchen, … Dann kamen auch Leute, die man überhaupt nicht kannte. Ein paar Leute verkleideten sich sogar. Man musste lange rätseln, wer das war. Erst am Schluss nahmen sie ihre Masken vom Gesicht. Manchmal kamen auch Kinder mit einem angespitzten Stock und klopften gegen die Fensterscheibe. Man musste ihnen dann was Süßes geben, weil es so Brauch war. Erst nach dem Krieg, als der Mähdrescher erfunden wurde, gab es diesen Brauch nicht mehr.
von Selina Kammer
Mittwoch, 1. Oktober 2008
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