Früher, als meine Oma noch klein war, lebte sie mit ihren Eltern auf einem Bauernhof. Sie hatten eine Kuh, ein Schwein und eine Ziege. Meine Uroma mochte diese Ziege sehr. Sie gehörte auf jeden Fall zu ihrem Bauernhof dazu, meinte sie.
Mein Uropa freilich sagte zu ihr: „Was willst du denn mit einer Ziege anfangen? Dieses Vieh stinkt ja – und das ganze Dorf mit!“ Aber meine Uroma verkaufte diese Ziege trotzdem nicht.
Als meine Uroma einmal zum Hopferzupfen weggefahren war, musste meine Oma die Stallarbeit machen. Sie musste die Kuh und die Ziege melken. Die Kuh ließ sich leicht melken, doch die Ziege war sehr widerspenstig und schlug immer aus. Außerdem war die Ziegenmilch scheußlich – und kleiner wollte sie trinken. Da bliebe ihnen nur eines übrig: Meine Oma molk die Ziege – und schüttete anschließend die Milch der Ziege dieser wieder in den Barren. Sollte sie ihre Milch doch selber saufen!
Als die Uroma wieder zurückkam, meinte sie, mit Kakaopulver würde die Milch besser schmecken. Das stimmte aber nicht.
Irgendwann sah Uroma aber ein, dass die Ziege keinen Nutzen hatte. Sie machte mehr Arbeit, als man Freude an ihr hatte. Und so verkaufte Uroma sie eines Tages.
Katharina Preis
Mittwoch, 1. Oktober 2008
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